Ein     WUNDERKNABE       wird       geboren !

 

 Nun möchte ich Euch  über einen Welpen aus meiner Zucht berichten, der von der 1. Sekunde an, sich leider nicht so entwickelte, wie man  es  sich als Züchterin nach der Geburt  von einem Wurf wünschen würde. Es war eine Zeit zwischen  großer Hoffnung und schweres Bangen.

 

 Die Geburt  von meiner Hündin meldete sich pünktlich am 63. Tag in den Nachtstunden an und so kam der 1. Welpe, ein wunderschöner Rüde in schwarz-rot-braun-weiß, putzmunter auf die Welt. Er wog ganze 193 Gramm, also absolut normal. 40 Minuten später  meldete  sich der 2. Welpe an. Auch das war ein Rüde in rot weiß und wog gerade mal knapp 110 Gramm. Die Mutterhündin versorgte die zwei Rüden vorbildlich und es kehrte danach Ruhe ein. Der Kleine, also der 2. Rüde wurde allerdings etwas später  sehr unruhig und pendelte immer hin und her. Ich beobachtete alle Zwei und lies sie kaum aus den Augen. Knapp 3 Stunden später wurde die Mutterhündin erneut unruhig aber kam dann wieder schnell zur Ruhe. Irgend etwas sagte mir mein Gefühl, da stimmt was nicht. Und richtig, als ich dann noch mal genauer hinsah wurde  5-6 Minuten später  noch eine Hündin geboren. Schwarz-weiß mit stolze 200 Gramm. Nun  war ich noch Aufmerksamer und gesellte mich die nächsten Stunden zu meiner Hündin um sie unter ständiger Beobachtung zuhalten. Ich konnte aber  danach keine weiteren Welpen  im Bauchraum   spüren, bzw. ertasten. Das war  definitiv alles und  war froh, dass alles so glatt gelaufen war.

 

 So schien es zuerst  alles  " normal" . Doch nach 1-2 Stunden lag der Zweitgeborene Rüde sehr unruhig neben seiner Mama. Er fühlte sich  sehr winzig an und der Körper dabei total  schlaff. Zu dem Zeitpunkt hatte er bereits 4-5 Gramm  an Gewicht  verloren, was ich immer noch nicht für so bedrohlich hielt, lt. bei den vielen Würfen, die ich über die Jahrzehnte  begleitet habe. Seine Geschwister verhielten sich dennoch anders und es war mehr Leben in ihnen zu spüren. Nun trank der kleine Rüde auch nicht mehr und jammerte ununterbrochen, Stunde für  Stunde.  Bei mir brach Panik aus, was sollte ich machen, mitten in der Nacht.  Ich versuchte alles, damit er immer warm gehalten wurde  und Milch zu sich nahm. Nix, gar nichts,  . . .   er schrie und  schrie. Ich habe dann Milch von der Mama vorsichtig abgepumpt,  4-5 mml und den Kleinen mit einer mini Spritze  eingeflösst. Er war dann kurz still, aber wollte auch  die Milch nicht so richtig. Wenn er aber überleben sollte, blieb ihn leider nix anderes übrig. So ging das die ganze Nacht durch, alle 15 Min.- bis 20 Minuten. Ich habe daraufhin  meine Küche  als Intensivstation umfunktioniert. Eine Wärmflasche gut Handwarm  ins Körbchen , weiche Tücher und  die künstliche Milch  mit  dem Colostrum, extra von einer bekannten Firma, die ich immer vorsorglich im Hause habe. Der Kleine nahm dann  immer nur ein paar Tropfen Milch zu sich. Danach immer das Bäuchlein massiert   und ihn animiert,  damit er sein Geschäft machten konnte. So schlief er wieder danach ein, aber jammerte ständig  leise weiter vor sich hin. Ich war inzwischen so ratlos, und hoffte der liebe Gott würde es entscheiden, damit er nicht mehr  leiden musste......

 

Am Morgen (5 Stunden später), war ich dann umgehend bei meinem Tierarzt meines Vertrauen und konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Warum muss der kleine Wurm so leiden, was war los und warum?  In der Praxis angekommen jammerte er immer weiter. Ein Körbchen mit eine Wärmflasche und mit Tüchern  bestückt, damit er nicht frieren sollte.

 

 

 Ein fachlicher Blick von der Ärztin  ließ vermuten, der Welpe war total ausgetrocknet. Was kann man in so einer schwierigen Situation überhaupt noch machen? Nun, er bekam Elektrolyte   unter die Haut gespritzt, die letzte Rettung  für  die  Versorgung des Wasserhaushaltes. Er  hatte inzwischen  erneut beim Wiegen 5 Gramm verloren und war jetzt bei 100 Gramm angekommen. Die Lage war sehr, sehr kritisch und die Ärztin und das Personal machten mir keine Hoffnung mehr. Es passiert sehr oft, dass Welpen in den ersten Stunden und  Tagen oder auch  nach Wochen einfach versterben..... ... und er jammerte unaufhörlich weiter. Sollte er noch schwächer werden, so die Ärztin,  sollte ich am Spätnachmittag  wieder kommen, damit er erlöst wird , ............ oder sein Herz hört von alleine auf zu schlagen.

 

 Damit wollte ich mich aber nicht zufrieden geben. So nahm  ich ihn wieder mit nachhause. Zuhause habe  ich mir  geschworen, ich versuche alles um diesen kleinen Mann zuretten, aber wußte innerlich nach der Diagnose, hat der Welpe überhaupt noch  eine Chance ? Aber dennoch  gab ich nicht auf.

 

Darauf folgten dann drei volle Tage, Tag und Nacht,  alle 20 Minuten tröpfchenweise Milch einzuflößen. Im Anschluss, innerhalb  von 10 Minuten 5-7 mml. klares Wasser. Dazu immer wieder die Wärmflasche erwärmt. Der kleine machte mir kaum Hoffnung, aber ich wollte ihn  nicht so gehen lassen, da ich instinktiv  spürte, dass sein kleines Herz  nur für das  Überleben kämpfte, Wenn ich den Welpen an mein Ohr hielt, hörte ich den schnellen, kräftigen Herzschlag. So ein Winzling mit so viel Willensstärke, unglaublich.

 

 Dann am vierten  Morgen bewegte er sein Köpfchen hin und her und zeigte an, als ob er etwas suchte. Sofort bin ich zu seine Mama gerannt und habe ihn angelegt. Ich hätte vor Freude heulen können, er versuchte tatsächlich, ganz zaghaft an der Milchzitze von Mama zu nuckeln und ich unterstützte ihn so gut ich konnte. Inzwischen hatte er nur knapp 8 Gramm zu sich genommen.  Die Mama putze ihn auch sofort sauber und animierte ihn zum Geschäft. So ließ ich ihn nur unter Aufsicht bei  der Mama. Er versuchte nach ein paar Minuten erneut zutrinken, aber war einfach zu schwach. Seine zwei Geschwister hatten inzwischen schon das Doppelte auf die Waage und drückten ihn immer zur Seite. Wie sollte das nur weitergehen? Und dann  wollte  er in der Nacht wieder nicht trinken, er wehrte sich entschieden. Und wieder bekam ich das Gefühl, warum gerade dieser kleine,  unschuldige Welpe. Er hatte bis dato ganze 10 Gramm mit der Muttermilch zugenommen. Dann beruhigte er  sich allerdings und es war kein Jammern mehr zuhören. Was passierte, . . . . wollte er sich nun verabschieden von dieser Welt ?  Das war kein gutes Zeichen, ganz und gar nicht. Mir wurde flau im Magen, meine Gedanken kreisten,.......... schafft er es doch nicht ?

 

 

So fuhr ich am Freitagmorgen erneut in die Klinik. Dort war ein anderer Arzt vor Ort. Er hatte schon Tage zuvor von den Kleinen gehört. So wusste er Bescheid und handelte sofort. Um aber vorab Gewissheit zuhaben, ob der Kleine  organisch gesund ist, schlug er ein Röntgenbild vor. So winzig und dann röntgen? Gesagt getan und der Kleine war, oh welch ein Wunder , von den Organen, das Köpfchen , die kleine Schnautze, ( der Schluckreflex ) Zunge ,  Herz, Lunge, Magen und die winzigen Rippenknochen und Wirbelsäule, absolut unauffällig und völlig normal entwickelt. Der Arzt  schlug dann zur weiteren Behandlung Penicillin vor und spritze ihn vorsichtig  das Serum in den mini kleinen Körper.  Das Serum sollte  dann volle 10 Tage  seine Wirkung entfalten und den Körper  und das Immunsystem  stärken.

 

Mehr konnte man   für den kleinen Mann  nicht tun, hier war die Medizin am Ende angekommen.

 

 

Gesagt, getan und danach bin ich wieder nach hause gefahren. Ich habe den Kleinen etwas zur Ruhe kommen lassen und dann später bei Mama angelegt und stets gehofft und gebetet.  Habe dann neben der Wurfkiste meinen Schlafplatz eingerichtet und immer ein Auge und Ohr auf den kleinen Rüden - Welpen geworfen. Zwischendurch schaute ich dann ganz genau hin, ob er noch atmete. Er hat es aber danach sichtlich genossen, dass er nun bei seinen Geschwistern war und die natürliche Wärme  von den Geschwistern und Mama spürte. Dennoch hatte  er aber kaum  Kraft, selbstständig bei Mama die Milch aus den Zitzen zutrinken,  . . . . .  aber mein Gefühl und die  Hoffung stirbt zuletzt.  So war ich auch alle 20 Minuten wach und legte ihn zum  Trinken an.  Der Kleine hatte innerlich einen so starken Willen und hat gekämpft um sein Leben. Am nächsten Morgen verspürte ich,....... es hatte sich ein Wunder aufgetan ???  Ein Wunder wie ich es noch nie in meiner Zucht gespürt habe. Es war das  Gefühl, einer unendlichen  Dankbarkeit. Er jammerte nicht mehr und so langsam nahm er Gramm für Gramm zu. Ich hätte ständig heulen können, aber vor Freude. Natürlich war er noch längst nicht über den Berg. Die Spritze  sollte 10 Tage ihre Wirkung zeigen und so  fingen  alle  drei einschl. mein kleiner Wunderknabe   so langsam an,  ihre Äuglein zu öffnen. 

 

Nun zeigte sich, dass  mein  kleiner Wunderknabe soooo  langsam, Schritt  für Schritt mithalten konnte. Allerdings drängelten die zwei kräftigen Welpen  den Kleinen immer wieder zur Seite. Da bin ich beigegangen und habe ihn immer zwischen seinen zwei Geschwister mit einem leichten Tuch fixiert, damit er nicht wegrutschen konnte. Diese Prozedur wiederholte sich alle 20-30 Minuten, Tag und Nacht.  Nach gut 14 Tage hatte ich so einen großen Schlafentzug, dass mir stark schwindelig wurde  und ich das Gefühl hatte , ich habe  nur Kaffee und Alkohol in größeren Mengen zu mir genommen.  Dennoch hielt ich in dieser Situation noch ganze 3 Tage aus und bin dann irgendwann, auf den Fußboden in der Küche  so eingeschlafen. Ich weiß nicht wie lange ich dort gelegen habe, denn mein Carlo  bellte in den Morgenstunden. Er wollte  immer bei mir sein und spürte, dass nicht alles so abläuft wie immer.

 

Die  Mama war so rührend zu ihren Kindern und besonders zu den kleinen Wunderknaben. Er wurde hin und her gestubst, geleckt  und zart eingekuschelt. Nach 17 Tagen war er soweit, dass ich nicht mehr ständig daneben sitzen  oder schlafen musste. Die Waage zeigte mir auch an, dass er im Durchschnitt  ca. 5-10 Gramm pro Tag zunahm. Dennoch war er ein Fliegengewicht, aber gab nie seinen Kampf auf.

 

 Dieser kleine Mann ist für mich etwas ganz Besonderes. Wenn ich nicht so strikt die Aufzucht eingehalten hätte, . . . . . wäre der Kleine sicherlich nicht mehr auf dieser Welt ????   In der Tierpraxis haben  sie den Rüden absolut null Chancen gegeben  und wollten ihn einschläfern lassen, damit er zur Ruhe kommt, was auch  verständlich war.  Wenn ich ja gesagt hätte, wäre dieser zauberhafte Rüde heute nicht  mehr bei uns. Ich spürte aber, dass er kämpft und kämpft und nie aufgab. So bin ich mit den kleinen "  NICKY " eine Einheit geworden und danke besonders der Hundemama  für ihre unendliche Geduld und die große Aufopferung für ihre kleinen Welpen.  Nun weiß ich erst, was eine Mutterhündin für ein großes Wunder vollbringt  um ihre kleinen , schutzlosen Welpen  Tag und Nacht , Stunde für Stunde behütet und versorgt . Ich  kann  gar nicht oft  genug Danke sagen und habe sehr  , sehr   großen Respekt vor diese Leistung.

 

 

 

Nun bekam der Wunderknabe  extra Aufbau Futter, damit er das versäumte aufholen konnte. Er wuchs entsprechend schnell heran und holte seine zwei Geschwister in den nächsten 6-10 Wochen vom Gewicht her, voll ein. Mit 8 Wochen wurde er mit seinen Geschwistern gemeinsam in der Klinik vorgestellt und Untersucht. So erhielten alle ihren Check-Up mit einem Top Ergebnis. Auch das Ärzteteam war sichtlich erstaunt darüber, dass sich der kleine Wunderknabe so hervorragend entwickelt hatte. Wirklich ein kleines,  aber dennoch großes  Wunder, stellten alle fest.

 

Leider konnte nicht eindeutig geklärt werden, was nun die Startschwierigkeiten verursacht hatten. Hatte er evtl. eine absolut ungünstige Lage bei seiner Entwicklung im Mutterleib ? Organisch ist alles okay und auch der Gesundheitscheck war definitiv  danach ohne Beanstandungen.

 

 

 Nicky - Night the  wonderful - Boy

blieb noch gut 3 Wochen länger bei mir  und lebt heute in einer ganz tollen Familie  und ist dort die Nummer 1. Ich habe ihn inzwischen besucht und bin so stolz auf diesen, kleinen, zauberhaften Rüden, der ein wunderbares Wesen hat und zugleich auch außergewöhnlich schön gezeichnet ist in seinen Farben. Er passt voll in diese Welt und liebt das Leben.

 

 

 

 Eine Zeit, die ich nie im Leben vergessen werde und Danke Gott, dass ich diese schwere Aufgabe  und gleichzeitig das große Wunder,  zusammen mit den Ärzten und Hundmama   und natürlich die Willenskraft von den kleinen  Nicky-Night, der  es  so  gut gemeistert   hat, erleben durfte.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                    

D  A  N  K  E           an        A  L  L  E 

Das ist heute der zauberhafte Wunderknabe           >    NICKY-NIGHT      <

Er    hat sich inzwischen in  seine neue, liebenvolle  Familie super eingelebt und   sich prächtig    entwickelt. Dieser  einzigartige  Wunderknabe wird jetzt   abgöttisch geliebt.                       

                                                                            Gratuliere  den stolzen Besitzern zu diesem außergewöhnlichen  Rüden.         

Dieser Welpe /   Wurf,  stammt nicht von meinem Top Deckrüden  " C A R L O "   ab

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